Tagesberichte der 2. Konfigruppe!
18.07.2021: Wohlbehalten kamen alle Konfis mit den Teamer:innen Jenny und David, die sie auf der Zugfahrt begleitet hatten, in Neustadt an. Wie wichtig Rettungswesten und ein Lifebelt sind, wurde auf der ersten Ausfahrt, bei schwachem Wind mit dem Motor, auf der Ostsee entdeckt. Jede/ jeder durfte ans Steuerrad, um erste Erfahrungen mit der Esperanza zu machen. Es wurde auf dem Hafengelände der Ancora Marina nahe dem Strand gegrillt: Wie gelingt uns eine Freizeit in solcher Enge eines Schiffes, war die leitende Frage. Was kann helfen? Brauchen wir dazu Regeln, wenn ja welche?
19.07.2021: Aufstehen um 8.00 Uhr, denn wir wollen raus auf das Wasser, jetzt unter Segel! Doch zunächst Koordinationstraining am Strand, wichtig für das Leben an Bord! Vor dem Frühstück gab es eine Nachdenkgeschichte und das Lied „Vergiss es nie“! Endlich konnten wir um 12.30 Uhr ablegen und legten nach schneller Fahrt um 18.00 Uhr in Fehmarn an. Die Teamer:innen coachten beim Segeln, eine neue Aufgabe wurde entdeckt. Jede/ jeder war am Steuer, ist doch klar. So lernt man das Segeln am schnellsten. Vor dem Auslaufen und nach dem Auslaufen wurde gebetet, der Dreiklang wurde kennengelernt: Dank-Bitte-Fürbitte. Am Abend interpretierten wir das Vater-Unser,“… was steht da eigentlich, das so viele Menschen beten?“ Die Konfis führten ein eigenes Logbuch der Fahrt (wird Teil der Konfirmation) und sie füllten auch das amtliche Logbuch aus. Das Wetter war super. Die Konfis kochten selber ihr(e) Wunschgericht(e) …heute gab es Spagetti mit Tomatensoße (es muss nicht immer Fleisch sein!). Am Abend wurde wie üblich auf der Esperanza der Knotenfloh gebastelt, mit persönlicher Signierung (!), um die Knoten zu lernen.
Am 20.7. ging es hinaus auf die Ostsee bei Windstärke 6 mit dem Wind d.h. der Wind kommt genau von achtern (hinten). So wurde nur die Fock (Vorsegel) gesetzt, damit alle Konfis wieder bei diesem Kurs ans Ruder gehen konnten. Nach ca. einer Stunde erinnerte sich der Skipper, dass er Smartphonebesitzer ist, aber er sich inzwischen von seinem Besitz mehr und mehr entfernt hatte. Also zurück nach Fehmarn zum Hafenkapitän, Danke! Wozu das wohl gut war? Nun, zunächst verbrachten die Konfis einen wunderschönen Tag auf Fehmarn, konnten an den Strand gehen und in dem legendären Café „Sorgenfrei“ Eis essen. Der Volleyball wurde in einem Match über das Netz bewegt, sodass alle in Bewegung kamen. Und da im Yachthafen von Fehmarn die öffentlichen Grills so nahe am Schiff liegen, grillten wir und genossen perfekt zubereitete Salate. Die Konfis bekamen eine Aufgabe: „Wie viel Co2 haben wir eigentlich dadurch gespart, dass mit dem Zug angereist wurde und wir uns emissionsfrei durch das Wasser bewegen, weil wir Windkraft nutzen?“ So machten wir uns auch am Abend darüber Gedanken, wie die Schöpfung bewahrt werden kann. Der ökologisch engagierte Regattasegler Boris Herrmann und die Umweltaktivistin Greta Thunberg wurden anhand eines Videobeitrags diskutiert.
Am 21.7. ging es früh auf See, 8:00 Uhr! Kein Problem für die Konfis. Bei mittelstarkem halbachterlichem Wind pflügte die Esperanza II regelrecht mit 9,7 Knoten durch das Meer, während die Konfis in der Plicht frühstückten. Der Skipper übernahm nun das Ruder - es sollte nicht unnötig Porzellan zerschlagen werden. Ein tolles Erlebnis! Jede/ jeder half wieder mit, damit dieses besondere Frühstück gelingen konnte. Ein Konfi wurde leicht seekrank, aber dadurch, dass er/sie die Esperanza steuerte, wurde Schlimmstes verhindert. Bereits um 13.00 Uhr erreichten wir nach 29,6 Seemeilen den Hafen von „Hohen Wieschendorf“. Nachdem die Konfis in einem stillen Gebet Danke-Bitte-Fürbitte hielten (die Naturkatastrophe in der Eifel und das Leiden der Menschen war oft ein Gesprächsthema), wurde wie üblich ein Anleger getrunken (Rhabarbersaft!). Als Routine gilt, dass der letzte Törn mit folgender Frage reflektiert wird:“ Wie voll ist mein Tank?“. Es gibt drei Tanks: Der Techniktank (alles was die Segeltechnik betrifft); der soziale Tank (alles was das Miteinander betrifft); der Zufriedenheitstank (wie zufrieden bin ich, was fehlt mir?). Die Konfis konnten baden und Eis essen gehen. Durch die Routenänderung vom Vortag, konnte dieser wunderschöne Hafen neu entdeckt werden. Er liegt nah an einem Naturreservat. In der Anlehnung an unsere biblischen Tradition von Fluchterfahrungen, wurde darüber nachempfunden, welche Verzweiflung Menschen zur Flucht treibt. Am Abend hatten wir uns den Film angeschaut "Wir schicken ein Schiff"! In der Diskussion danach stellten wir fest, dass es keine Gründe dafür gibt, geflüchtete Menschen im Mittelmeer ertrinken zu lassen. Es gibt jedoch unzählige Gründe dafür, ein Schiff der evangelischen Kirche (die Seawatch 4) ins Mittelmeer zu schicken, um Menschenleben zu retten. Die evangelische Kirche arbeitet direkt mit der NGO Seawatch zusammen (übrigens: der Flaschenpfand der getrunkenen Getränke auf der Esperanza werden auch für Seawatch e.V gespendet).
Tagesberichte der Konfigruppe Nr. 1
12.07.2021: Alle Konfis sind gut angekommen, Nach der Sicherheitseinweisung sind wir bei Windstärke 5-6 mit dem Motor auf die Ostsee gefahren, jeder durfte ans Steuerrad um erste Erfahrungen mit der Esperanza zu machen. Gegrillt haben wir, Knotenfloh gebastelt, um die Knoten zu lernen, unser Gutenachtlied war "Vergiss es nie" mit Auslegung. Wie gelingt uns eine Freizeit in solcher Enge eines Schiffes, war die leitende Frage, was kann helfen?
13.07.2021: Wir sind in Grömitz gelandet. Viel Teamspirit (Teamer:innen haben eine guten Bezug zu den K. und coachen mit dem Segeln ...siehe Bild), Reisbällchen haben die Konfis selbst gekocht (jeder kocht mal!), vor dem Auslaufen und nach dem Auslaufen gab es ein Gebet (der Dreiklang wurde kennengelernt: Dank-Bitte-Fürbitte, am Abend interpretierten wir das Vater-Unser) und am Morgen und Abend viel gesungen (die Lieder für die Konfirmation), die Konfis haben eine eigenes Logbuch der Fahrt (wird Teil der Konfirmation) und füllen auch das amtliche Logbuch aus, morgens Frühsport...wir werden gleich an den Strand gehen. Wetter ist super. Ach so, jeder war gestern am Steuer (siehe Bild) wie üblich auf der Esperanza
Am 14.7. ging es hinaus auf die Ostsee bei Windstärke 5-6 gegen den Wind an. Leider konnten die Konfis nicht ans Ruder, aber mit beschwingten Lieder sprachen sie sich Mut zu. Leider wurde eine Person Opfer der Seekrankheit, aber die Crew kümmerte sich so aufopferungsvoll, dass der Teamgeist noch stärker wurde. Ja, ein großes Abenteuer gegen diese Wellen zu bestehen. Ein Dankgebet danach kam von Herzen. Abends machten wir uns Gedanken darüber wie die Schöpfung bewahrt werden kann. Der ökologisch engagierte Regattasegler Boris Herrmann und Greta Thunberg wurden a.Hd eines Videobetrages diskutieren. Boris Herrmann (erster deutscher Teilnehmer 5.Platz der Vendee Globe dieses Jahres) hatte Greta emissionsfrei nach Amerika zu einem Kongress mit seinem Regattaboot gesegelt. Gelandet waren wir in Grossenbrode!
Am 15.7. ging es früh auf See, 6:00 Uhr! Kein Problem für die Konfis. Bei leichtem halbachterlichen Wind konnte wieder jeder ans Ruder und ... Schweinswale wurden gesichtet. Wenn es eine leichte Müdigkeit gab, jetzt war sie wie weggeblasen. Vorallem als die Konfis sich von der Esperanza II haben ziehen lassen! Ja, mitten auf der Ostsee schwimmen zu gehen ist ein besonderes Erlebnis. Angekommen in Kühlungsborn haben wir eine Wachturm der ehemal. DDR besichtigt. Kühlungsborn war bekannt dafür, dass viele Menschen über das Wasser die Freiheit suchten. In der Anlehnung an unsere biblischen Tradition von Fluchterfahrungen wurde darüber nachempfunden welche Verzweiflung Menschen zur Flucht treibt.
Heute am 16.7. sind wir um 8.00 Uhr bei wenig Wind gestartet. Die Esperanza steuerte sich selber (automatische Steuerung)! Aktuell segeln wir wieder zurück nach Neustadt i.H. Gerade haben wir eine Flaschenpost gesendet, mit folgender Ansprache: „Weltweit engagieren sich Christ:innen für Frieden, Menschrechte, Gerechtigkeit und die Umwelt…welchen Wunsch habt Ihr an diese Welt“! Daraufhin formulierten die Konfis Ihre Ideen! Auch in der Flaschenpost unsere Adresse mit folgenden Worten: „Wir sind eine Gruppe Konfirman:innen aus der Pfalz! Was hälst Du von unseren Vorschlägen?“ Meine Worte vor dem Auswerfen der Flaschenpost:“ Eure Wünsche sind wie ein Gebet für diese Welt“! Die Flaschenpost wurde mit dem Sturmsegel und einem „kräftigen“ Amen ins Wasser transportiert!
Nachtrag zum 16.7.. Am Abend hatten wir uns den Film angeschaut "Wir schicken eine Schiff"! In der Diskussion danach stellten wir fest, dass es keine Gründe dafür gibt geflüchtet Menschen im Mittelmeer ertrinken zu lassen, alle Gründe dafür ein Schiff der evangelischen Kirche, die Seawatch 4 ins Mittelmeer zu schicken um Menschenleben zu retten. Die evangelischen Kirche arbeitet direkt mit der NGO Seawatch (übrigens: der Falschenpfand der getrunkenen Getränke auf der Esperanza werden auch für Seawatch e.V gespendet).
Schuldig sein durch Unterlassung von Hilfe wurde zum Thema! Schuld soll nicht Kräfte bannen, dann würde man Gott zu wenig zutrauen, sondern Schuld befreit zum Handeln. In der Folge feierten wir ein Agapemahl auf der Esperanza II.
17.7. Nach dem Abschiedsfrühstück auf der Esperanza II wurde die Freizeit ausgewertet. Viele Erlebnisse der letzten Tage wurden genannt! Viel wurde gelernt im Sportlichen wie im Zwischenmenschlichen. Der Abschied am Bahnhof macht wehmütig. Aber man sieht sich wieder ... bei der Konfirmation.