„Es war ein voller Erfolg“, sagt Pfarrer Klaus Zech zu der lange und intensiv vorbereiteten Gemeindeversammlung, zu der über Konfessions- und Ortsgrenzen hinaus alle Einwohner von Katzweiler, Mehlbach, Hirschhorn und darüber hinaus am Mittwoch, den 25.September 2024 in die Lautertalhall in Katzweiler eingeladen waren.
Ziel der protestantischen Kirchengemeinde war es, die Bürger:innen nicht nur über die Probleme der Erhaltung der kirchlichen Gebäude in Katzweiler und Mehlbach zu informieren, sondern sie auch an Ideen und Entscheidungen über deren Zukunft zu beteiligen.
„Das ist in vollem Umfang gelungen“, sagt der Vorsitzende des örtlichen Presbyteriums Andreas Wilking, der zugleich die Projektgruppe des Kirchenbezirks („An Alsenz und Lauter“) zum Gebäudemanagement leitet. Über 40 Teilnehmende haben sich angeleitet durch zwei Moderatoren der GBOE (Gemeindeberatung und Organisationsentwickllung) der Landeskirche sehr aktiv und bei in äußerst konstruktiver Atmosphäre an den Überlegungen beteiligt. Darunter Vereinsvorstände, Ortsbürgermeister, Gemeinderatsmitglieder, Gottesdienstbesucher:innen und sonstige Interessierte.
Pfarrer Zech und Presbyteriumsvorsitzender Andreas Wilking stellten die Gebäudesituation der
5 protestantischen Gebäude (2 Kirchen, 2 Gemeindehäuser in Katzweiler und Mehlbach und das Pfarrhaus in Katzweiler) dar. Anhand der Vorgaben der Landeskirche zur Eingruppierung der Gebäude in verschiedene Kategorien errechnete Andreas Wilking in zwei möglichen Szenarien, wie die landeskirchliche Vorgabe erfüllt werden könnte, bis 2030 ein Konzept zu entwickeln, 30% der Kosten für die Gebäude einzusparen. Dabei wird in jedem Fall vorausgesetzt, dass das Pfarrhaus in Katzweiler nach 2029 nicht mehr von einer Pfarrperson als Dienstwohnsitz genutzt wird. Der Unterschied der beiden Szenarien liegt darin, ob nur die besonders abschreibungsintensive Kirche in Mehlbach oder stattdessen die Kirche in Katzweiler und zusätzlich das Gemeindehaus in Mehlbach in die Kategorien „nur noch die Verkehrssicherheit gewährleisten“ eingeordnet würden.
Beide Szenarien wurden von den mitwirkenden Bürger:innen rundweg abgelehnt.
Ein „Abwohnen“ der Gebäude (im Sinne der Eingruppierung „nur noch die Verkehrssicherheit gewährleisten“) erschien der Mehrheit unangemessen. Stattdessen setzten die Anwesenden auf den (durch einen Impuls der katholischen Gemeindereferentin und Organisations-Beraterin Petra Benz angeregten) Vorschlag, die Kirchen in Katzweiler und/oder Mehlbach ökumenisch (d.h. simultan) zu nutzen und die jeweils sanierungsintensiveren Kirchen ganz aufzugeben. Darüber hinaus wurde vorgeschlagen, die Gebäude (sowohl Kirchen wie auch Gemeindehäuser) mit anderen Gruppen wie Vereinen, kommunalen Trägern (KiTa und Schulen…) zu teilen und dadurch weitere Einnahmen zu bekommen.
Dabei wird durch Berechnungen zu prüfen sein, wieviel an neuen Einnahmen zu erbringen wäre, um die jeweiligen Gebäude gemeinsam zu erhalten. Das und die Gesamtauswertung der (durch die Methode des „World-Cafés“ an vier Tischen) von allen Anwesenden geäußerten Gedanken, Vorschlägen und der Bereitschaft zum eigenen ehrenamtlichen Engagement wird die nächste Aufgabe des örtlichen Presbyteriums sein.
Die Veranstaltung hat unter anderem gezeigt, dass das Denken innerhalb der Grenzen der eigenen Konfession – und damit auch der Ansatz der evangelischen Landeskirchenleitung, der im wesentlichen auf das Zusammenwirken der protestantischen Kirchengemeinden einer Region setzt – zu kurz greift. Es muss konfessionsübergreifend und viel weiter in die Zukunft gedacht und geplant werden.