„Winter ade, scheiden tut weh, aber dein Scheiden macht, dass mir das Herze lacht…“
So heißt es in einem bekannten Volkslied. Mitte März spricht dieser Text mir aus der Seele. Ich freue mich auf den Frühling, auf die Sonne und ihre Wärme. Und auf das Aufblühen der Natur, auf die Blumen und Blüten der Bäume. Die Natur erweckt zu neuem Leben. Gott sei Dank.
Einfach schön! Und es tut mir so gut. Das Blühen und Grünen der Natur weckt auch meine Lebensgeister wieder aus dem Winterschlaf. Gott sei Dank!
Auch unser Gemeindeleben darf nun wieder zu neuem Leben erwachen und aufblühen. Gott sei Dank! Nach drei schwierigen Jahren freuen mein Mann und ich uns auf diesen Aufbruch.
Zudem kann dieses Aufblühen, dieses Wiederaufleben der Natur als ein Symbol für die Auferstehung verstanden werden: So wie jedes Jahr neues Leben hervorkommt, so ist auch uns Menschen verheißen, einmal auferweckt zu werden. Nach der Schwere der Passionszeit kommt Ostern. Gott sei Dank!
Diesem Dank verleihen unsere Osterlieder ganz besonders Ausdruck, z.B. das Lied „Wir wollen alle fröhlich sein“. Dort klingt das so:
Es singt der ganze Erdenkreis
dem Gottessohne Lob und Preis,
der uns erkauft das Paradeis.
Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja. Gelobt sei Christus, Marien Sohn.
Des freu sich alle Christenheit
und lobe die Dreifaltigkeit
von nun an bis in Ewigkeit.
Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja. Gelobt sei Christus, Marien Sohn.
Wir dürfen uns freuen an der aufblühenden Natur, wir dürfen gemeinsam unseren Glauben leben und zusammen lauthals in die Osterfreude einstimmen.
Ich freue mich darauf und wünsche Ihnen gesegnete Frühlingswochen
Ihre
Pfarrerin Katrin Müller
Liebe Leser*innen,
jetzt ist es morgens schon wieder dunkel, wenn unser Sohn zum Schulbus geht. Für den Schulweg haben er und die anderen Erstklässer*innen einen Reflektor-Engel von der Kirchengemeinde zur Einschulung bekommen und der TUS Jettenbach hat die Kinder mit Warnwesten versorgt. Beides reflektiert das Licht der Autoscheinwerfer und die Kleinen werden nicht übersehen.
Nicht übersehen werden, das wünschen wir Große uns manchmal auch. Nicht übersehen werden, das ist im Straßenverkehr wichtig, aber eben auch im ganzen Leben. Nicht untergehen in der Masse, nicht als eine*r unter vielen wertlos sein. Es gibt ja durchaus Momente, in denen man sich genauso fühlt. Nicht übersehen werden, das ist auch dann besonders wichtig, wenn man Hilfe benötigt. Darum geht es auch in der Jahreslosung für das neue Jahr:
Du bist ein Gott, der mich sieht (Gen 16,13)
Gemeint ist dabei nicht ein strafender Blick nach dem Motto „Sei schön brav, denn Gott sieht alles“, sondern ein liebevoller Blick. Das Zitat stammt von Hagar, Sarahs Magd, die für diese und Abraham ein Kind austrägt. Die in die Wüste flieht, weil das Verhältnis zwischen Sarah und ihr dadurch sehr schlecht geworden ist. Schwanger in der Wüste weiß sie nicht mehr weiter, bis sie ganz unerwartet erfährt, dass Gott für sie da ist. Dass er ihre Not sieht und ihr neue Wege aufzeigt. Als sie zurückgeht, ist dort alles beim Alten, aber sie ist verwandelt. Sie ist nun nicht mehr nur Dienerin, sondern weiß, dass sie eine von Gott angesehene und gesegnete Frau ist. Gott hat sie angesehen und ihr geholfen. Daher soll ihr Sohn Ismael heißen, Gott hört. (Die Erzählung kann man im 1. Buch Mose Kap. 16 nachlesen)
Auch in unserem Leben gibt es Momente und Zeiten, in denen wir uns hilflos oder verlassen fühlen wie in einer Wüste oder einfach klein und unbedeutend. Momente, in denen wir zweifeln. Aber auch für uns gilt: Gott sieht uns an mit seinem liebevollen Blick. Wir sind angesehene und gesegnete Kinder Gottes. Das kann uns nichts und niemand nehmen.
Ich wünsche Ihnen gesegnete Festtage. Gott behüte und segne Sie auch im neuen Jahr!
Ihre
Pfarrerin Katrin Müller