Südböhmen und Südmähren sind touristisch wenig bekannt, doch gerade deshalb lohnte sich die Suche nach „kleinen Schätzen“ dort. Es waren die Rosenberger und Liechtensteiner, die in den Mittelstädten Budweis, Krumau, Trebitsch Brünn, Nikolsburg und Olmütz mit ihren Schlössern Frauenberg, Eisberg und Kremsier einmalig schöne Bauwerke schufen. Ihr wunderbarer Reichtum an Kunst und Kultur und die vielfältige Geschichte der Adelssitze ließen uns staunen. Die interessanten Familiengeschichten zeigten deren Rollen im Konzert der Großmächte. Malerische Innenstädte luden uns zum Verweilen ein. Auf manchen Plätzen genossen wir Musik und Kulinarik und rein zufällig in Olmütz slowakische Musik und Tradition. Große tschechische Traditionen bei der Herstellung von Bier und Wein (Silvaner) waren Thema bei der Brauerei-Besichtigung (Budweis) und einem opulenten traditionellen Schweinebraten mit Klößen im Gewölbekeller mit Verkostung von leckerem Sylvaner. Beeindruckend, schaurig, aber auch zum Nachdenken über den Sinn von Kriegen, war die Fahrt entlang einer tollen Naturlandschaft zwischen Brünn und Slavkov (Austerlitz), wo einst Napoleon Bonaparte mit zahlenmäßig unterlegenen Truppen die Schlacht von Austerlitz für die französische Armee siegreich gestaltete. Wieder in der Gegenwart angekommen, fuhren wir an unzähligen Stauseen Südböhmens entlang, mit denen die Tschechische Republik Überschwemmungen als Folgen von Starkregen reguliert. Tal-Siedlungen wichen den Stau-Anlagen, ihre Einwohner mussten umsiedeln. Nicht zuletzt besuchten wir die 1,6 km lange Turoldhöhle, die sich in den Klüften von Kreidefelsen bei Nikolsburg gebildet hat. Auf engen Treppen und Gängen führte uns der Weg ca. 35 Meter in die Tiefe bis zu den Quartieren mehrerer Fledermausarten. Knollenartige Gebilde im Fels machten die Szenerie in der Halbdunkelheit schon fast unheimlich, doch alle kehrten frohgemut wieder ans Sonnenlicht zurück. Ein weiterer Höhepunkt war das Zisterzienser-Kloster Yssi Brod südlich von Krumau. Siebzig Mönche lebten einst dort, heute wieder zehn und sammelten in der Bibliothek bis heute 70 000 Bücher ca. 1800 Handschriften. Sie dienen noch heute den Historikern der Universität Prag als einzigartige Quellen und überdauerten alle Kriege nahezu unbeschadet. Die Busfahrt, die auch in diesem Jahr unter der Leitung von Ehren-Presbyter Kurt Becker stand, bleibt allen Teilnehmern als besonderes Erlebnis in Erinnerung.
Die Bildungsfahrt 2024 führte die Gruppe der Ev. Erwachsenenbildung Schopp vom 26.09. - 02.10. nach Dijon, ins Burgund. Der imponierende Rundgang durch die Metropole endete in der Markthalle mit frischen Köstlichkeiten aus der Region. Es folgten interessante Geschichten zu den glanzvollen Herzögen von Burgund, die zeitweisen Herrscher im späteren Frankreich. In der Basilika von Vézelay und ihrem mittelalterlichem Dorf mit weitläufigen Gärten, konnte man die spirituelle Wirkung von Natur und Akustik des Gotteshauses spüren und im Schloss von Châteauneuf-en-Auxois den Reiz längst vergangener Zeit. Ganz anders wirkt die Abteikirche von Cluny. deren überdimensionale Größe nur gefühlt erfassbar ist. Doch die religiöse Kraft des Ordens hat trotzdem die Jahrhunderte überdauert. Bei köstlichen regionalen Gerichten am Abend in typischen Restaurants bei leckerem Wein, ließ man gerne die Eindrücke des Tages nachwirken. In Flavigny lernten die Bildungsreisenden eine praktische Erfindung kennen und genießen: Anis-Bonbons. So unerbittlich geheimnisvoll die Rezepturen auch bleiben, so genial einfach ist die Produktion. In den Weingebieten von Beaune, verkostete man burgundischen Wein verschiedener Qualitätsstufen, ebenso wie die weltberühmten Säfte der schwarzen Johannisbeere (Cassis). Tiefen Eindruck hinterließ das „Hospices de Beaune“, ein Museum im „l'Hôtel-Dieu“. Eine vielfältige Versorgung von kranken und armen Menschen, wurde vor mehr als 400 Jahren vorbildlich umgesetzt. Unter der Leitung von Ehrenpresbyter Kurt Becker kam die Gruppe über „Burgundische Pforte“, Elsass und südlichen Wasgau wohlbehalten, versorgt mit stark spirituellem Blick, nach Schopp zurück.